Bewegung und Geist

Die individuelle und bedürfnisgerechte Betreuung aller Bewohnenden unserer Häuser ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Um das körperliche und geistige Wohlbefinden zu fördern und individuelle Fähigkeiten zu aktivieren, bieten wir den Bewohnenden adäquate, kreative und musische Angebote. Wir legen grossen Wert darauf, ein abwechslungsreiches Wochenangebot bereitzustellen. Hierzu gehören unter anderem Turnen, Singen, Musizieren, Backen, Kochen sowie Biografiearbeit, Spiel- und Bastelnachmittage und viele weitere saisonale Angebote. Die Teilnahme ist freiwillig und Wünsche sowie Anregungen der Bewohnenden werden gerne in die Programmgestaltung miteinbezogen. Nach Möglichkeit finden auch musikalische Anlässe statt, zu denen wir Angehörige und Quartierbewohnende herzlich willkommen heissen.

Das regelmässige Turnen fördert die körperliche Fitness und hilft dabei, Mobilität und Kraft zu erhalten oder zu verbessern. Singen und Musizieren wiederum hat nicht nur einen positiven Einfluss auf das seelische Wohlbefinden, sondern kann auch das Gedächtnis und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit unterstützen.

Im Rahmen der Biografiearbeit haben die Bewohnenden die Möglichkeit, über ihre Lebensgeschichte zu sprechen und Erinnerungen auszutauschen. Dies fördert nicht nur die Kommunikation, sondern kann auch dazu beitragen, die Identität und das Selbstwertgefühl zu stärken.

Das Gedächtnistraining wiederum unterstützt gezielt die kognitive Leistungsfähigkeit und kann dazu beitragen, geistige Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnisleistung zu verbessern.

Des Weiteren finden regelmässig Ausflüge statt, die für Abwechslung sorgen und bei den Bewohnenden sehr beliebt sind. Zu den Höhepunkten gehören: Busausflüge ins Baselbiet, Besuch des Zoos, der Basler Fasnacht und der Basler Herbstmesse. 

Wir sind davon überzeugt, dass ein abwechslungsreiches Angebot an Freizeitaktivitäten dazu beitragen kann, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bewohnenden zu steigern. Daher legen wir grossen Wert darauf, ein breites Spektrum an Aktivitäten anzubieten, das den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Bewohnenden entspricht.

Muster Wochenplan Aktivierung

Erfahrungsbericht
Aus dem Leben von 
Luigi Ferraro 

Wenn italienische Musik zu hören und die Nachmittags-Jassrunde in vollem Gang ist, weiss man, dass man sich auf dem Stock befindet, wo Luigi Ferraro zu Hause ist. Luigi Ferraro wurde am 27. Januar 1938 in der Ortschaft Valguarnera Caropepe auf Sizilien, nahe Enna, geboren. Er wuchs mit seinen Eltern und vier Schwestern auf einem kleinen Bauernhof auf. Erzählt er von seiner Kindheit, gibt es nebst traumatischen Kriegserlebnissen auch viele schöne Erinnerungen. Insbesondere seine Erinnerung an die fünf Jahre, welche er in der Primarschule verbringen durfte, lässt ihn beim Erzählen erstrahlen. Er sei ein sehr guter und wissbegieriger Schüler gewesen, erzählt er uns. Als einziger Sohn war er jedoch gezwungen, die Schule zu verlassen und viele Jahre mit seinem Vater auf den Feldern zu arbeiten, um die Familie zu ernähren. Mit 18 verliess er Sizilien und wanderte allein nach Deutschland aus, wo er wenige Wochen im Kohlebergbau arbeitete. Über Bekannte kam er in die Schweiz, wo er mit Gelegenheitsjobs sein Auskommen erarbeitete. 

Ich geniesse die Gemeinschaft und meine neue Casavita Familie.

Mit 25 Jahren heiratete er seine grosse Jugendliebe in Sizilien. «Ich liebte meine Frau schon viele Jahre, bevor das Glück uns endlich zusammenbrachte», erzählt er seine wunderschöne Liebesgeschichte, um deren kleinste Details er bis heute weiss. Mit seiner Maria Stella und den drei gemeinsamen Kindern – eine Tochter und zwei Söhne – lebte er viele Jahre glücklich in Basel. Um den Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete er 40 Jahre auf dem Bau, unter anderem als Maurer, worauf er stolz ist. Denn die Ausbildung dafür hat er neben einer Vollzeitanstellung und den Familienverpflichtungen absolviert. Seine Familie – das ist deutlich zu spüren – ist das Wichtigste in seinem Leben und schenkt ihm täglich Lebensfreude. Nach dem schmerzlichen Verlust seiner Frau lebte er einige Jahre allein, bevor er sich für den Umzug in die Casavita Kannenfeld entschied. «Das war die beste Entscheidung», versichert er. «Ich habe rasch neue Kontakte geknüpft, geniesse die Gemeinschaft und schätze es, von so lieben Menschen umgeben zu sein. Bald werde ich für sie eines meiner Lieblingsrezepte kochen, eine sizilianische Lasagne.» Auf diesen Abend freut er sich schon heute.